2025-01-25 13:33
3. Männer - Barmstedter MTV 2 30:29 (11:15)
Heimspiel am 19.01.25 um 19:00 Uhr in der Buda

Fire 🔥 & Ice 🧊 Returns
Nach dem man in den letzten Spielen dachte das Feuer wäre erloschen und das Eis geschmolzen hatten die Coaches einen genialen Einfall! Denn was ist besser als ein Linkshänder auf dem Feld? Richtig, 2 Linkshänder! Aber von vorn:
Wir sind nicht so wirklich gut ins Spiel gestartet und als die Coaches nach 10 Minuten dachten, wir gewinnen eh keinen Blumentopf mehr und ab jetzt ist alles egal, brachten sie ihren alternden, dauerverletzten, sehbehinderten und verkaterten Endo-Klinik Dauergast auf außen. Im selben Zuge schickten sie ihren finnischen Superstar auf halbrechts. Soll er sich da mal austoben. Das die interkontinentale Freundschaft zwischen Finnland und Algerien schon mal sehr gefruchtet hat, wissen wir ja. Da teilten sie sich aber die Position. Nun stand die Nord-Süd Achse das erste mal gemeinsam, Hand in Hand, nebeneinander auf dem Feld.
Es lief nicht gut. Zur Halbzeit gingen wir mit 4 Toren Rückstand in die Kabine. Es schien, als würden Feuer und Eis sich gegenseitig neutralisieren. Trotzdem hielten die Coaches an ihrem Traum fest, dass diese Kombination funktioniert. Und plötzlich tat sie es auch! Wir konnten uns nicht nur ran kämpfen, nein, unser Rechtsaußen ließ etwas von seiner längst verloren geglaubten Genialität aufblitzen und machte direkt 2 Angriffe hintereinander. Das 19:19 und das 20:19. Wir waren wieder da! Das Feuer war entzündet! Und so kam es dann auch, dass unser finnischer Import zurück ins Spiel fand und eiskalt über Halbrechts abschloss. Es war von da an ein Spiel auf Messers Schneide.
Leider gibt es in jedem Team immer mal wieder Spieler*innen die ihren Mitspieler*innen nichts gönnen, wenn sie an so einem Tag auch mal im Schatten stehen müssen. Und so kam es, dass ein Spieler gegen Ende nochmal glänzen wollte und einmal den Ball vertändelte, sowie einen Hüftwurf auf einer für ihn sonst unbekannten Position versuchte. Beide Male führte es zu einem direkten Gegentor. Barmstedt konnte sich wieder absetzen.
Zum Ende hin schafften wir es uns nochmals ein Unentschieden zu erkämpfen. Barmstedt hatte Anwurf und noch 20 Sekunden auf der Uhr. Mehr als genug Zeit den Siegtreffer zu erzielen. Doch was dann passieren sollte, hatte selbst unser Co-Trainer in seiner 50 jährigen Handballkarriere nicht erlebt.
Der Torwart von Barmstedt warf den Ball zum Anwurfpunkt, wo ihn aber kein Spieler in Empfang nahm. Normalerweise eigenes Pech, die Uhr läuft weiter und wir hätten wohl das Unentschieden über die Zeit bringen können. Doch plötzlich ertönte ein Pfiff und die Schiedsrichter hielten die Zeit an. Große Verwirrung auf den Rängen und dem Feld. Es gab keinen Grund die Zeit anzuhalten. Unser Coach war natürlich sehr erbost über diesen Pfiff, sodass wir eine weitere 2 Minuten Strafe kassierten und nun in doppelter Unterzahl waren. Die Schiedsrichter pfiffen das Spiel wieder an mit sofortigem Hinweis auf Zeitspiel. Barmstedt schaffte es nicht den Ball aufs Tor zu bringen, sodass uns noch ein Freiwurf zugesprochen wurde. Feuer und Eis rasten das Spielfeld herab in Richtung gegnerischem Tor, in freudiger Erwartung auf den Ball und vielleicht doch noch den Siegtreffer zu erzielen. Doch ein Barmstedter Spieler blockte den Freiwurf ohne den Abstand einzuhalten. Das wird in den letzten 30 Sekunden als grobe Unsportlichkeit behandelt und mit einer roten Karte bestraft. Eine rote Karte in den letzten 30 Sekunden führt natürlich auch direkt zu einem 7-Meter.
Unser Finne, eiskalt wie er ist, schnappte sich den Ball und trat an die Linie heran. Doch sein algerischer Bruder wollte ihn nicht werfen lassen. Er wollte nicht, dass seine makellose Leistung von einem verworfenen 7-Meter befleckt wird.
Da fiel ihm ein: Wir haben doch einen Spieler der heute noch unbedingt glänzen wollte. Einer der Feuer und Eis den Ruhm des Tages nicht gönnen wollte. Also rannte unser ewiges Talent aus Nordafrika zur Bank und wechselte sich selbst aus und den von ihm auserkorenen 7-Meter Schützen ein. Es war eine Win-Win Situation: Verwirft er, gibt es einen Schuldigen und die finnisch-arabische Koalition holte ein Unentschieden fast im Alleingang. Trifft er, ist es ein weiterer Beweis für den genialen Handballsachverstand unseres Rechtsaußen und der 7-Meter Schütze konnte seine Fehler wieder ausbügeln.
Ein Pfiff, ein Wurf, ein Tor. Eine große Jubeltraube. Dafür spielt man Handball.
Umso trauriger, dass ein Teil von Feuer und Eis auf Abschiedstournee ist und nach der Saison seine große Karriere beendet. Er kann's doch noch.
Forza, Eure 3. Männer
