2019-10-28 17:25
Rellinger TV - FC St. Pauli 2 24:27 (12:10)
Auswärtsspiel Rellingen, 27.10.19, 14.00 Uhr
Sind Faultiere wirklich faul oder ist alles nur Taktik?
Faultiere. Diese gemütlichen, langsamen und ulkig aussehenden Säugetiere sind wohl fast jedem Menschen bekannt. Werfen wir doch trotzdem mal einen genaueren Blick auf das Faultier.
Was sind die Fakten?
Faultiere lassen sich in zwei verschiedene Gattungen unterteilen. Zum einem gibt es die Familie des Zweifinger-Faultiers, zum anderen die des Dreifinger-Faultiers. Dreifinger-Faultiere haben längere Gliedmaßen als Zweifinger-Faultiere.
Wir haben zwei Hände mit jeweils vier Fingern und einem Daumen. Das befähigt uns einen Ball zu fangen, zu kontrollieren und ins Tor zu knallen. Zudem haben wir Spielerinnen, die über sehr lange Gliedmaße verfügen und so die Möglichkeit hätten, über die gegnerische Abwehr zu fliegen. Diese Vorteile sollten heute (zumindest die meiste Zeit) ungenutzt bleiben.
Das Faultier orientiert sich über den Geruchs- und Tastsinn, der Sehsinn ist aufgrund des fehlenden Musculus ciliaris unterentwickelt.
Das nicht jede Spielerin aus Team 2 Augen wie ein Luchs hat, ist bekannt. Aber heute wurden die Parallelen zu unserem gemütlichen Faultier doch ganz deutlich. Nicht optimal platzierte Pässe und Würfe zogen sich durch das Spiel. Lücken in der eigenen sowie in der gegnerischen Abwehr wurden gekonnt übersehen.
Die rezenten (aktuellen) Zweifinger- und Dreifinger-Faultiere schlafen bis zu 15 Stunden täglich und sind sowohl tag- als auch nachtaktiv.
Team 2 ist ebenfalls nachtaktiv, besonders an Wochenenden, kein Geheimnis. Genug Schlaf ist allerdings wichtig, um voller Energie zu einem Punktspiel anzutreten. Gibt es hierzu etwas zu berichten? Darüber wird vorsichtshalber Schweigen bewahrt.
Charakteristisch für das Faultier sind die langsamen, zeitlupenartigen Bewegungen, die durch einen extrem niedrigen Stoffwechsel begründet sind, der sich durch die energiearme Blattnahrung bedingt.
Mit Vegetarismus hat die heutige Leistung wohl nichts zu tun. Vorstellbarer wäre da eher die Umstellung auf den Modus Winterschlaf. Der Stoffwechsel wird heruntergefahren, denn wir benötigen die Energie, um mit diesem herbstlichen Wetter klarzukommen. Das Faultier toleriert übrigens auch keine kühleren Temperaturen! Die großen Parallelen unseres Spiels zu dem Faultier sind aber eindeutig die langsamen Bewegungen. Viel Schwung war da heute wirklich nicht drin.
Um nun aber die anfängliche Frage „Sind Faultiere einfach nur faul oder ist alles nur Taktik?“, zu beantworten:
Von Faulheit kann hier definitiv nicht die Rede sein. Die Langsamkeit des Faultiers hat einen großen Vorteil, denn wer sich in seinem Umfeld nicht hektisch bewegt, macht sich auch nicht für potenzielle Feinde bemerkbar. So hat sich die 2. Damen das heute also auch gedacht: Unser Feind (im Handballjargon Gegnerteam) soll gar nicht erst merken, was wir eigentlich können. Daher bitte Fehler machen, bloß nicht schnell bewegen, viel Energie sparen, sich gelegentlich mal für zwei Minuten eine Ruhepause auf der Bank gönnen, um dann das Finale zu bestreiten! Nach 50 Minuten einfach mal (nicht wahr Alina?) die letzten 10 Minuten Gas geben, das Tor treffen und den Gegnerinnen den Weg versperren.
Alles Taktik und diese ist am Ende tatsächlich aufgegangen. Nach einem Rückstand von teilweise 4 Toren, dreht die 2. Damen das Ergebnis und verabschiedet sich (zur Überraschung der Rellingerinnen) mit einem 24:27 aus der Partie.
Am 02.11. um 14 Uhr geht’s weiter, diesmal mit einer anderen Taktik vor heimischer Kulisse im Wohnzimmer gegen die HSG Pinnau. Wir freuen uns auf euch!
Eure Lieblingszweite