2024-11-08 10:53

TV Fischbek 2 - FC St. Pauli 4 36:29 (19:15) (JAW-Pokal)

(4.11.2024, 20:30, Süderelbe)

Sehr geehrte Vierte,

nach eingehendem Studium Ihrer im Rahmen des gestrigen Spieles in Fischbek, Halle Süderelbe-Arena, erbrachten Leistungen ist die Kommission zu dem Schluß gekommen, Sie bedauernswerterweise nicht in die nächste Pokalrunde versetzen zu können.

Im Folgenden sind die Erkenntnisse und Bewertungen der Kommission je Bewertungskriterium im Detail aufgeführt.

 

Dynamik: Zu einem runden Handballerlebnis gehört eine sichtbare Dynamik der dem Abwehrblock dargebotenen Aktionen. Trotz einiger positiver Ansätze und erkennbarer Bemühungen Ihrerseits sieht die Kommission in dieser Hinsicht deutliches Verbesserungspotential. Sie rügt allgemein „zuwenig Bewegung“ und im Speziellen „zu spätes Loslaufen“. Auch häufiges „Steckenbleiben“ wurde bemängelt.

Handlungsschnelligkeit: Eine ganze Reihe von Regeländerungen der letzten Jahrzehnte rücken die Handlungsschnelligkeit in den Fokus des Spiels. Natürlich sind Sie nicht ausdrücklich verpflichtet, sich dieses Mindset zu eigen zu machen. Die von Ihrer Seite gezeigte „Bräsigkeit“ in der Vor- und Rückwärtsbewegung hat allerdings negativen Einfluß auf die Gesamtbewertung. Insbesondere wird Ihnen angelastet, den Gegner zur wiederholten Schnellen Mitte „geradezu eingeladen“ zu haben.

Kabinenmusik: Die Box war selbst für ein Auswärtsspiel erstaunlich klein und für den branchenüblichen Kirmestechno definitiv unterdimensioniert. Für die Ramones aber vollkommen ausreichend.

Emotionalität: Der moderne Handball lebt in allererster Linie von seiner Emotionalität. Bei insgesamt guten Bewertungen in den Disziplinen „Klatschen“ und „Faust zeigen“ sehen wir dennoch Raum für Verbesserungen. Starke Defizite hinsichtlich „Aufspringen“, „Mit den Armen wedeln“, „Brust an Brust“ und „Das Publikum anheizen“ bewirken, daß Ihr Florian-Naß-Index den Wert von 2,31 nicht überschreitet. Modernes Bankspiel muß die Entscheidung sichtbar herbeizittern. Ihre diesbezüglichen Anstrengungen haben im Verlauf des Spiels in unakzeptabler Weise abgenommen. Als mildernder Umstand wurde angerechnet, daß mangels eines zweiten Torhüters die Keeper sich nicht gegenseitig emotional unterstützen konnten.

Ruppigkeit: Die Ruppigkeit Ihres Spiels litt sichtlich unter den bereits genannten Defiziten in den Bereichen „Dynamik“ und „Handlungsschnelligkeit“. Positiv wirkte allerdings Ihre konsequente Beherzigung der Regel „Wenn schon zu spät, dann wenigstens brutal“ (Roggisch’s Razor), so daß „Ruppigkeit“ in der Bewertung insgesamt positiv heraussticht. Zu Ihrem Unglück war Ihr Gegner in dieser Beziehung ebenfalls ausgesprochen profiliert.

Verletzungen: Zu einem ordentlichen Pokalfight gehören Blessuren wie Wurst in die Erbsensuppe. Mit einer gebrochenen Rippe und einer Gehirnerschütterung sind Sie in dieser Hinsicht sehr gut aufgestellt, wenn man die übliche Pauschale für kleinere Wehwehchen dazurechnet.

Tore werfen: Das Werfen von Toren ist von Alters her eine Schlüsselfertigkeit im Handball. Ihre diesbezüglichen Bemühungen litten an einer teilweise eklatanten Schwäche, den gegnerischen Torwart zu verfehlen. Insgesamt boten Sie in dieser Beziehung ein uneinheitliches Bild, das zu einer durchschnittlichen Bewertung führte.

Tore verhindern: Damit war’s wahrlich nicht weit her. Führt zur Abwertung.

Schiedsrichter bepöbeln: Da haben wir von Ihnen schon ganz anderes gesehen.

 

Wir geben zu beachten, dass die erbrachten Leistungen auch im Lichte der vom jeweiligen Gegner erzielten Ergebnisse bewertet werden müssen. In diesem Sinne befanden wir ihre Darbietung als ungenügend für den Einzug in die nächste Pokalrunde.

 

Wir wünschen Ihnen dennoch eine gedeihliche Vorweihnachtszeit und allen Versehrten eine gute und rasche Genesung.

 

Hochachtungsvoll

P., Pokalkommission

 

(arne)

Es spielten: Kurt (Tor), Nils, Mo, Bene, Michael H., Michael „Michel“ S., Dennis, Luis, Rapha, Arne, Joni, Holger, Nicolas, Simon; auf der Bank: Martin (Coach), Felix (Coach)

Zurück